Hobby zum Beruf gemacht! Wie schön! Oder?

Weil es geil ist, es zu können.

Ok, das muss man jetzt nicht unbedingt verstehen – aber ich habe in meinem Leben schon so einiges gemacht, weil ich es können wollte. Die Dinge waren immer kreativer Natur. Ob Schwarz-Weiß Fotolabor im Keller, Kalligrafie, Bildhauerei, Töpfern auf der Drehscheibe, Aquarellmalerei – ich habe schon vieles ausprobiert und ungelogen, hätte ich mit so mancher Sache weiter gemacht, es „durchgezogen“, dann dann … ach naja. Habe ich oft nicht. Es war ja nur ein Hobby – wer braucht das in Perfektion? Hobbies sollten zur Entspannung dienen. Perfektion ist selten entspannend.

Tja und beim Backen war das anders. Da bin ich schnell in eine perfektionistische Richtung geraten, die von allen bestaunt wurde, mir in Nullkommanix zig Follower bescherte, meinen Ehrgeiz weckte und meinem Ego schmeichelte. Betriebswirtschaftlich sich jedoch oft nicht auszahlte, selten skalierbar war und daher gewinnorientiert niemals sinnvoll. Und daher war Ende 2018 Schluss mit backen.

Und zwar so richtig. 2019 habe ich – bis auf eine Geburtstagstorte für meine Tochter und der Hochzeitstorte für meinen Bruder – keinen einzigen Kuchen gebacken. Und das, obwohl es in den fünf Jahren zuvor sicherlich an die 1000 große und kleine Gebäckstücke waren, wenn man Cupcakes und Torteletts mitzählt deutlich mehr.

So langsam kommt er aber wieder. Der Spaß am Backen. Das Interesse an Kreationen und wie sie zu realisieren sind. Naht ein Geburtstag habe ich Lust etwas Besonderes zu kreieren und meine Liebsten mit einer Torte zu überraschen. Da kann ich stundenlang Backbücher, Blogs oder Pinterest sichten und mir Ideen holen. An dieser Stelle ist es hilfreich, wenn ich mir ein zeitliches Limit für die Recherche setze. Ansonsten ufert das ins unendliche aus und wenn es besonders schlimm ist, dann fahre ich den Rechner runter, schließe die App auf dem Handy und bin so schlau wie vorher – Inspirations-Overkill.

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