
Moin, mit Hund in Hamburg.
Matjes und ich sind gerade in der Großstadt. Für uns zwei ein kleines Abenteuer. Denn wir sind ja normalerweise in den Weinbergen unterwegs. Drei mal am Tag für min. 30 Minuten freien Auslauf haben und die Zeilen rauf und runter rasen, dass ist für unseren Vierbeiner Normalität und ich kennen jeden Wingertstickl beim Vornamen.

An der kurzen Leine durch die Innenstadt ist eine große Umgewöhnung für uns beide. Und wie bei kleinen Kindern, merkt man auch bei einem Hund am Verhalten, den Reaktionen und der Aufmerksamkeit, die allmähliche Reizüberflutung.
Doch im Eppendorfer Park Bällchen holen und mit der flüchtigen vierbeinigen Bekannten Ella toben macht auch das wieder wett. Normerweise dürften wir das gar nicht. Denn wir zwei als Mensch-Hund-Gespann haben keinen „Hundeführerschein“. Das ist ein Gehorsamsnachweis und damit die Erlaubnis, den man in Hamburg benötigt, um den Hund in der Stadt (an den ausgewiesenen Fleckchen) ableihnen zu dürfen.

Offen gestanden bin ich dabei auch absolut auf Habachtstellung. Nicht weil ich Angst habe „erwischt“ zu werden – vielmehr weil in jeweils 100 Meter Entfernung rechts und links viel befahrene Straßen sind und keinerlei Zaun uns davon trennt. Doch hier ist die Fixierung von Matjes, auf alles was rund ist, ein hervorrangendes Mittel ihn in Schach zu halten.
Sei immer interessanter als das Reh
Das ist ein Satz der mich im Umgang mit unserem freilaufenden Hund immer begleitet. Am Anfang kommt man sich noch ziemlich doof vor, wenn der Hund quer über eine Wiese rast und man fängt nach dem ersten erfolglosen „hier“ an mit wirklich lautem Indianergeheul in die andere Richtung zu rennen. Doch es wirkt – Matjes denkt sich „Huch, da ist auch Party…“ und rennt wieder in meine Richtung. Des öfteren schon erfolgreich von mir eingesetzt. Natürlich muss dann auch bisschen Party oder mind. Leckerli folgen. Sonst hilft das Indianergeheul auch nur eine begrenzte Zeit. Denn Hund sind alles Mögliche – aber nicht doof.

Genauso ist es auch mit dem Ball. Matjes sieht einen anderen Hund. Jucheee spielll… ohhhh, Frauchen hat einen Ball. Und er bleibt, sitzt, hebt die Pfote und freut sich wie en Schnitzel, dass er jetzt zig mal dem runden Teil nachrennen und wieder bringen darf.
Kurz. Wir würden mit den normalen Befehlen hier, ran, sitz, platz aktuell nur bedingt eine Gehorsamsprüfung ablegen können. Selbst wenn er diese Befehle alle erfolgreich ausführen würde – spätestens dann, wenn er am Prüfer hochhüpft wie ein Flummi, weil das ja auch so ein lieber Mensch ist, wären wir durchgefallen. Aber wir sind dran. Besonders das freudige begrüßen aller Menschen denen Frauchchen so begegnet geht mir ziemlich auf den Wecker. Da ist es auch keine Hilfe, dass selbst die Hundetrainerin das witzig findet… denn Eltern mit kleinen Kindern finden das ganz und gar nicht witzig – und das verstehe ich zu 100%.
Der tut nix
Selten so einen blöden Satz gehört. Und doch kam er auch mir irgendwann das erste Mal über die Lippen. Besonders wenn man eben einen Hund hat, der sich immer so freut, wenn jemand kommt und dabei riesig und schwarz auf die Leute zu galoppiert.
Dieser Hund versteckt seinen Kopf in meine Armbeuge oder zwischen Sessellehne und Bein wenn Josefine ihn anpustet, um ihn zu ärgern. Er dient als Kopfkissen währende einer Mittagsruhe. Tanzt mit Fine auf zwei Beinen. Lässt jede Körperpflege mit stoischer Ruhe über sich ergehen. Ich habe ihn noch nie knurren hören. Noch nie Zähne fletschen. Er bellt manchmal ne Mülltonne im dunkeln an, wenn die ihm komisch vorkommt und andere Rüden – aber nur wenn er selbst an der Leine ist. Das ist es dann aber auch.

Die Bilder sind bei einem Aufenthalt ohne Matjes vor vier Wochen entstanden – wir tasten uns an die Cafes erst einmal ran. Aber das folgt noch, bis dahin hoffe ich als erstes Mal, dass es ab morgen weniger regnet.
Des Weiteren ist dieser Post ein Tool Test. Ich habe Blog2Social installiert und will nun testen wie das auf den einzelnen Social Plattformen dargestellt wird….

