
Rezepte: Bratäpfel & Bratapfel-Parfait
Ich hatte ja schon angekündigt, dass ich immer wieder mal ein Rezept poste. Alle meine Rezepte und Inspirationsquellen kann ich ja nicht preis geben – aber in diesem Fall ist das wieder einmal kein Problem, denn ich bin ja keine Eisdiele und die Gelegenheit warme Bratäpfel zu kredenzen habe ich nun auch nicht allzu oft…
Zwei Desserts mit einer Klappe…
Also ursprünglich war ich auf der Suche nach einen guten Rezept für Bratäpfel und da wird man im Netz ja reihenweise fündig. Das Problem an jedem guten Bratapfel ist aber nicht das Rezept sondern der Apfel. Allein dieser bestimmt nämlich am Ende wie gut der Bratapfel wird. Und was soll ich sagen? Beim ersten Versuch bin ich so richtig auf das Schnäutzchen gefallen. Schöne Äpfel, klein, rot und richtig lecker sahen die aus. Waren jedoch die falsche Sorte – zu hart, auch nach überlanger Bratzeit. Also sollte man doch eher zum altbewährten greifen – Boskop wenn man es mag dass das Apfelfleisch so schön mürbe wird. Braeburn bietet sich an, wenn es fester und saftiger bleiben soll. Am besten jedoch auf dem Wochenmarkt oder in einem richtigen Gemüse-/Obstladen mal nachfragen.
Bratäpfel
6 Äpfel (Sorte siehe oben)
100 g Marzipan
50 g Cranberries
50 g gehackte Mandeln, geröstet
3 EL Ahornsirup
5 EL Ahornsirup
250 ml Apfelsaft
200g Butter
Äpfel waschen, Zuerst (!) den Deckel abschneiden, Stiel dran lassen und zur Seite stellen. Dann das Kerngehäuse mit einem Apfelausstecher ausstechen und den Apfel mit Zitronensaft beträufeln.
Das Marzipan (am besten mal eine halbe Stunde in die Gefriertruhe legen) auf einem Hobel grob raspeln. Nun mit den Cranberries und den gehackten Mandeln verkneten. Äpfel damit füllen (ich hab mir immer so ne kleine „Wurst“ gerollt und einfach in den Apfel gesteckt). Anschließend 200 g Butter schmelzen und mit dem Apfelsaft und dem Ahornsirup verrühren. Eine Auflaufform fetten, die Äpfel hineinsetzen, die Butter-Apfelsaftmischung angießen und das Ganze im vorgeheizten Backofen (E-Herd: 180°C/Umluft: 160°C/Gas: Stufe 3) ca. 20 Minuten backen. Nun die Apfel raus holen, die vorher zur Seiten gestellten Deckel aufsetzen und weitere 10 min. backen.
Vanillesoße
1 TL Vanillemark
400 ml Milch
1 Ei
3 EL Zucker
1 EL Stärke
Die Milch mit dem Vanillemark erhitzen. Zur selben Zeit das Ei, den Zucker und die Stärke schaumig rühren (lassen). Nun langsam die Vanillemilch zugießen, sie sollte hier bei nicht direkt kochend vom Herd kommen – wie gesagt nur erhitzen – sonst gerinnt Euch das Ei sofort. Diese Milch-Zucker-Ei Mischung zurück in den Topf zurückgeben und nun unter ständigem rühren die Mischung erhitzen (nicht kochen!!!) – so lange erhitzen bis sie eindickt. Wer einen Zuckerthermometer sein eigen nennt, am besten mal rein hängen, die Masse wird bei ca. 85 Grad dicklich. Am besten ist es jedoch wirklich immer fleissig, langsam zu rühren – so bekommt ihr ganz einfach mit, wann der Widerstand der Masse größer wird.
Et Voilà … nach dem backen der Bratäpfel – in Kombination mit dieser Vanillesoße – habt ihr ein wunderbar klassisches, winterliches Dessert.
Bratapfel-Parfait
Wer nun – wie ich – zu Hause mit kleinen und größeren Banausen gesegnet ist („igitt, Rosinen…“ – „nein, Schatz, das sind keine Rosinen, das sind …“ – „ess ich nicht…“) genießt seinen Bratapfel gemütlich im Ohrensessel und verarbeitet den Rest wie folgt….
4 Bratäpfel (siehe oben) – nun aber den Deckel weglassen – der war nur was fürs Auge
1/2 Vanilleschote
3 Eigelbe (Größe M)
150 g Zucker
2 EL Calvados
400 g Schlagsahne
4 EL Mandelblättchen
Die Bratäpfel grob zerkleinern und in einem Häcksler/Küchenmaschine grob pürieren – es darf noch bissl stückig sein. Die Vanilleschote aufritzen und das Mark herauskratzen. Eigelbe, Zucker und Vanille dickschaumig rühren. Apfelpüree und Calvados kurz unterrühren. Dann die Sahne steif schlagen und unterheben.
In einer Pfanne ohne Fett die Mandelblättchen rösten. Nu nimmt man Förmchen oder eine Terrine (ca. 1,5 Liter Volumen) und legt sie mit Klarsichtfolie aus. Mandelblättchen einstreuen und die Creme hineingeben. Das Ganze über Nacht gefrieren.
Zum servieren stürzen, Folie abziehen und in Scheiben schneiden bzw. die Form hübsch auf einen Teller anrichten. Wer mag macht die o.g. Vanillesoße dazu. Alternativ könnte Ihr aber auch eine leckere Karamelsoße dazu machen:
Karamelsoße
150 g Zucker
200 g Sahne
200 g Creme fraiche
50 g Butter
Butter und Zucker in einem Topf unter rühren schmelzen lassen und köcheln bis ein hellbrauner Karamel entsteht. Bitte nur hellbraun – zu dunkel wird es bitter. Dann Creme fraiche und Sahne unterrühren und aufkochen lassen – immer hübsch rühren!
Und schwupps – nun waren es gleich vier Rezepte. Viel Spaß beim probieren und schmecken lassen.
Eure Fräulein Fine
P.S. Der aufmerksame Leser hat es vielleicht gemerkt: Ich habe das Rezept zuerst und fälschlicherweise als Sorbet verkauft, obwohl es sich um ein Parfait handelt. Und wo ist genau der Unterschied? Ein Sorbet ist meist mit fruchtigen Bestandteilen oder komplett aus Fruchtpüree, heutzutage allerdings eher ein Wassereis mit Sirup als Geschmacksträger. Ein Parfait ist ein halbgefrorenes Eis, zubereitet mit geschlagener Sahne. Außerdem wird das Parfait (französisch: perfekt) nicht gerührt, sondern (meist) in eine Kastenform gefüllt, tiefgekühlt und dann in Scheiben geschnitten.
Und noch ein selbstkritischer Hinweis – ich persönlich mochte den Geschmack sehr gern, während ich die Konsistenz „anstrengend“ fand – zu stückig. Ich glaube ich würde beim nächsten Mal tatsächlich ein bisschen von der flüssigen Sahne sowie den Calvados direkt zu den Äpfeln geben und das Ganze dann ganz, ganz fein pürieren. Danach die Sahne unterheben.
Und last but not least: Selbstgemachtes Eis, Sorbet oder Parfait sollte innerhalb eines Tages verbraucht werden. Zu 99% passiert nämlich folgendes: Es kristallisiert, wird danach steinhart und schmeckt nicht mehr. Auch dann nicht, wenn man es antaut. Leider.

