Josefine auf dem Piratenschiff

Spielplätze in der Region: Abenteuerangebote für Groß und Klein

Ehe ich meinen Platz richtig eingenommen habe sind die Kinder schon weg. Sofort im Gelände verschwunden. Ich höre von weitem „Wir sind im Mittelalter!“ und „Hier habe ich Holz für meine Burg!“ oder „Los hilf mir mal, hier gibt es Eis für unseren Erdkühlschrank!“ (aus einer gefrorenen Pfütze) … Die Kinder schleppen Baumstämme heran, bauen Häuser, Zelte und Schlafplätze. Wenn es für den Einzelnen zu schwer wird, tragen sie gemeinsam. Auf dem Gelände sieht man Lagerplätze zu denen das Material idealerweise auch wieder zurück getragen wird. Meine Tochter berichtet mir, dass hier im Sommer auch eine Pumpe installiert sei.

Nun ist mein Interesse geweckt und ich recherchiere ein wenig und finde heraus, dass das Gelände schon einige Höhen und Tiefen erlebte. Das Paradies wurde als ein sogenannter Naturnaher Spielraum gegründet. Ohne ein einziges Gerät wie man es ansonsten auf Spielplätzen findet. Begonnen 1995 war das 1,8 Hektar große Gelände lange Zeit ein Vorzeigeareal für Naherholung, Ökologie und Gesundheit – bundesweit nachgeahmt. Von der WHO 2016 noch als gutes Beispiel für urbane Grünräume erwähnt. Doch eine solche Fläche benötigt mehr fachkundige Betreuung als sonst eine Spielfläche. Hauptkümmerer sind die Ehrenamtlichen Helfer*innen von Lilofee – die sich über weitere Unterstützung freuen.

Und so kommt mir der Gedanke, dass Sprüche wie „Früher waren wir einfach immer draußen.“ Oder „Wenn die Hausaufgaben erledigt waren, hat mich nichts daheim gehalten.“ nur eingeschränkt richtig sind.

Denn „früher“ hatten wir mehr Möglichkeiten die eigene Fantasie wirklich auszuleben, da waren perfekt ausgestattete Spielplätze eher die Ausnahme. Keine Ahnung wie häufig ich beispielsweise auf dem Nussbaum im benachbarten Grundstück die Füße baumeln ließ – und keiner hat mich davon abgehalten – niemand rief „gefährlich“. Auch meinen Bruder hat niemand am Staudamm bauen im Bachlauf hinter dem Haus gehindert. Ob ihm das Wasser in die Gummistiefel lief war egal. Stundenlang waren wir damit beschäftigt mit Rädern oder Rollschuhen unsere Kreise zu ziehen. Doch – und das ist eben ein elementarer Unterschied, ich habe mein erstes Handy erst 20 Jahre später im Job erhalten. Und mein Vater zeichnete seine Stahlbaukonstrukionen noch mit dem Tuschestift…. Die Zeiten ändern sich.

Denn Fantasie haben unsere Kinder genauso wie wir damals. Und wenn wir unseren Kindern mehr Möglichkeiten wie Solche im Paradies geben, dann werden sie auch mehr draußen sein. Ganz freiwillig.

Fazit unserer Sonntagsrunde in über sechs Stunden auf den diversen Spielplätzen? Die Kinder sind sich einig: Im Paradies war es am schönsten! Dass ich mit eiskalten Füssen dann nach Hause wollte nahmen sie mir wirklich, wirklich übel.

Und nun bist Du an der Reihe! Welcher Platz, welcher Ort ist der Liebling Eurer Familie? Schreib uns! Gern veröffentlichen wir die ausführliche Liste wieder auf RheinSelz-Highlights!

Magst Du den Abenteuerspielplatz in Dexheim besonders gern oder fährst Du auch mal in den Tierpark nach Worms wegen der Spielmöglichkeiten? Egal was es ist – wir freuen uns auf Eure Beiträge.

Schreib an: Maike.Riedel@RheinSelz-Highlights.de

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