
Stabaus.
Oder auch Winterverbrennung. In diesem Blogbeitrag eine Anleitung für den Stab – das Rezept für die tollen Hefebrezel folgt morgen oder Samstag.
In unserer Region eine Tradition, die von Ort zu Ort unterschiedlich bekannt ist. Ich bin in Nackenheim groß geworden und zu meiner Kindergartenzeit gab es sowas nicht. Oder ich habe es total verdrängt. Zumindest ging die Fertigung bunter Stäbe mit Kreppband, inklusive der Verziehrung mit einem Hefebrezel und einem Apfel, bis zur Geburt meiner Kinder komplett an mir vorbei.
Das erste Mal auf einem Stabaus-Umzug war ich mit Josh in seinem ersten Krippenjahr 2006. Und damit fing das Dilemma, dass sich bis 2019 nun schon hinzieht, an. Jedes Jahr das gleiche: Ich habe keinen Stab vorbereitet, im Kindergarten wird keiner gemacht (weil die Aktion nicht vom Kindergarten sondern von der Feuerwehr, der Gemeinde oder dem Heimatverein gesteuert wird – je nachdem wo man gerade wohnt). In den heißesten Phasen hatte ich Sonntagsmorgens noch keinen Stab. Doch ich habe immer irgendwie Bastelzeug zu Hause, so dass ich zumindest den Kinder vortäuschen konnte, dass die Kurzfristigkeit sowie die Improvisation genau so gewollt war….
2019. Alles anders….
Doch 2019 – im vielleicht letzten Jahr meiner “ Stabauskarriere“ bin ich vorbereitet! Der Stab ist schon fertig! Josefine und ich haben Türkis und Grüntöne gewählt und gleich zwei tolle Stäbe präpariert. (Vielleicht will das Pupertier einen, so der Gedanke. *hüstel*)

Und jetzt kommts. Als wir fertig waren, sah ich im Kalender eine Terminüberschneidung. Am Stabaus in Dienheim haben wir in diesem Jahr keine Zeit! Josh geht dieses Jahr zur Konfirmation und am 31.03. ist der dazugehörige Vorstellungsgottesdienst. Und Stabaus. Stabaus ist auch. Josefine hat schon mal ein paar Tränen verdrückt und mit absoluter Sicherheit verkündet, dass ihr das egal ist, denn sie geht auf Stabaus…. Wir werden sehen.
Anleitung Stabaus-Stecken
Der ein oder andere der jetzt hier aufgeschreckt wurde und auch noch keinen Stab dekoriert hat, freut sich vielleicht über unsere Kurzanleitung. Denn noch eine Eigenart hat dieser Stabaus. Gibt man den Begriff in Google ein, kommt zwar die Wikipediaerklärung zur Winterverbrennung. Aber sucht man nach einer Anleitung für das basteln eines Stabes, sucht man nahezu vergebens. Möglicherweise liegt das aber auch an meiner Wortwahl für den Suchbegriff. Aber ich bin schon im dritten Jahre erfolglos und daher gibt es jetzt einfach von mir eine Anleitung.
Stabaus-Stecken selbst gemacht!
Material
- Stab (gibt es im Bastelladen um die Ecke in versch. Durchmessern) Nehmt einen der nicht zu dick ist. Das ist zwar schöner für die Kinderhand, aber auf einem Meter Länge wird es samt Brezel und Apfel schwer. Außerdem wird es bei einem dicken Stab schwierig den Brezel aufzuspießen – auch der Apfel könnte auseinanderbrechen.
- Kreppband – Bei uns gibt es schon vorsortiert bunt oder einzeln in allen Farbschattierungen Band. Ich hatte von jeder gewählten Farbe zwei Bänder die ca. 2,5 bis 3 Meter lang waren.
- Klebeband. Irgendein Klebeband, damit der Anfang und das Ende am Stab fixiert werden können.
- Außerdem eine Schere.
Ihr schneidet Euch das Band in gleich lange Stücke, ca. einen Meter. Dann faltet ihr es ein paar Mal zusammen und schneidet es etwas mehr als die Hälfte, in einem Abstand von ca. 0,5 cm, ein (siehe Bild). Dann rollt ihr es auseinander und fangt mit der ersten Farbe oben an. Den Anfang mit Klebeband fixieren und dann immer schön um den Stab wickeln – am einfachsten das Band zwischen den Fingern leicht gespannt halten und den Stab mit der anderen Hand drehen. Sobald das erste Stück Band aufgebraucht ist, wieder mit Klebeband fixieren. So kann man auch zwischendurch mal am Kaffee nippen. Dann die nächste Farbe genauso. Sind alle Bänder aufgebraucht, die eingeschnittenen Schnipsel des Bands auflockern, so dass die schön abstehen. Das war es auch schon. Ganz schnell und simpel.
Hefebrezel
Genau so simpel geht mein Hefeteigrezept für den Brezel. Dieser wird am oberen Ende des Stabes aufgesteckt und dann folgt normalerweise noch ein Apfel – wenn man nicht so einen großen Brezel formt wie ich, klappt das auch….
Das Rezept für dieses superschöne Stück folgt morgen… oder übermorgen.


