Kreppel zur Fastnacht

Von Kreppel, Berliner und Pfannkuchen – närrisches Gebäck, ernsthaft betrachtet

Dieser Artikel erschien im Original am 26.01.2021 auf RheinSelz Highlights – Deinem Nachrichtenportal für die Region Rhein Selz.

Die RheinSelz-Highlights Backkolumne: Von der Herausforderung und dem Glück vor einer vollen Schüssel Kreppel zu sitzen.

Neulich stand ich vor der Bäckereitheke und war schier sprachlos. Unsere geliebten Kreppel in zig Varianten, was für ein Angebot! Ob Marmelade (Aprikose, Fruchtmischung oder Pflaume), mit Eierlikör, Pudding- oder Schokocreme, als Witz mal mit Senf – eingekleistert mit Zuckerguss, Kuvertüre, Streuseln und anderem Schnick Schnack. Ob als Pfannkuchen, Berliner, Mutzen oder Krapfen – Landauf, landab gibt es in der 5. Jahreszeit das leckere Schmalzgebäck zu kaufen. In Rheinhessen sind es Kreppel. Überwältigt von der Theke und enttäuscht von der Tatsache, dass es keinen banalen, ungefüllten Kreppel gibt, lass ich es sein und kauf ein Brot.Gesponsert

Doch das Thema ist nicht erledigt. Kreppel, das mache ich dieses Jahr doch mal selbst. Nachdem ich die letzten 50 Jahre immer von meiner Mutter versorgt wurde, wenn nicht freiwillig, dann auf Bestellung, stelle ich mich dieses Jahr mal der Herausforderung. Schaut man nach Rezepten im Netz ist ganz vorn in der Vorschlagsliste „Berliner wie vom Bäcker“ … Ehrlich? Nee. Da hätte ich sie auch kaufen können. Und wer will die denn? Berliner vom Bäcker sind meistens ne ziemliche Luftnummer. Oft ohne Geschmack – wenn man von der Füllung und dem Zucker drumherum mal absieht. Oder nächster Vorschlag „Berliner ohne frittieren“ – ähmm??? Hallo? Das ist ein Fettgebäck, das muss so!

Sympathisch wird es ab Googlevorschlag „Berliner Rezepte wie von Oma“. Ok, auch da gibt es natürlich große Unterschiede. Ich kann mich erinnern, als Kind Kreppel der Nachbarn gegessen zu haben, die wären auch gut als Dotzball durchgegangen. Unvergleichlich bleiben daher einfach die der eigenen Mutter. Und die wiederum hat ihr Rezept von ihrer Mutter. Also doch. Berliner wie von Oma. Also WhatsApp an Mama: „Schick mir doch mal das Rezept Deiner Kreppel“. Es folgt. Ein Foto, fast umgehend. Und nach ein bisschen Pause auch noch Tipps zur Umsetzung und zu den Zutaten.

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